Tanz macht Schule
Im Rahmen von Schulprojekten ist es den Tanzpädagog*innen des Tanzzentrums möglich, viele Kinder zu erreichen. In der Kooperation wird eine Teilhabe an kultureller Bildung ermöglicht: Tanz als darstellerische Komponente im künstlerischen Gesamtkonzept. Individuelle Interessen und Fähigkeiten können in einem neuen
Rahmen präsentiert werden und ermöglichen ein Heranführen an Kunst und Tanz. Altersgemischte Gruppen helfen das Sozialklima zu verbessern. Tanz und mit eingeschlossen die künstlerische Erfahrung sind für die soziale und psychische Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen von großer Bedeutung. In der Kunst können sie ihre Gedanken, Gefühle und Wünsche auf kreative Weise zum Ausdruck bringen. Die Selbst- und Fremdwahrnehmung wird geschult, und somit entwickeln sich Individuen, die ihr soziales Umfeld mit Sensibilität und Phantasie bereichern. Gerade in unserer heutigen Gesellschaft, in der viele Kinder und Jugendliche in einem eingeschränkten Bewegungsumfeld groß werden, ist es wichtig, dass ihnen die Möglichkeit gegeben wird, sich körperlich zu erfahren und auszudrücken. Die Bewegung fördert die Konzentration und Aufnahmefähigkeit des Einzelnen. So haben Pädagog*innen und Psycholog*innen festgestellt, dass die Lernfähigkeit in den Klassenräumen gesteigert wird, wenn Schüler*innen sich regelmäßig tänzerisch und musikalisch ausprobieren. Sich künstlerisch ausprobieren, sich öffnen, den Mut zur Präsentation aufbringen, den Körper und Geist an Grenzen bringen und diese sogar überwinden, bedeutet für die Schüler*innen eine enorme Herausforderung. Sie wachsen zu starken Persönlichkeiten heran. Diese Erfahrung macht sie für ihr weiteres Leben selbstsicherer und selbstbewusster. Diese künstlerische Erfahrung möchten die Tanzpädagog*innen des Tanzzentrums mit der kulturpädagogischen Arbeit in Schulen möglichst vielen Kindern und Jugendlichen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ermöglichen. In Kindergärten und Schulen können alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden, egal welcher sozialen Schicht sie angehören und welche finanziellen Möglichkeiten ihre Eltern haben. Das Tanzzentrum bietet zwei Projekte für die kulturelle Bildung in Schulen an: Das Projekt „Tanz als Körpersprache“ und eine interdisziplinäre Projektwoche „Do it – Der Künstler in mir“.
"Tanz als Körpersprache"
Das Projekt "Tanz als Körpersprache" findet in sechs Schulstunden statt. Es kann im Block oder als Doppelstunden durchgeführt werden und in verschiedene Unterrichtsfächer integriert werden. Fachspezifische Themen können auf Wunsch der Lehrpersonen tänzerisch umgesetzt werden. Ziel ist es, über die tänzerische Arbeit mit den Schüler*innen ihre Vorstellungskraft zu erweitern, die Experimentierfreude zu wecken und gemeinsam weiterzuentwickeln.
Der Tanz wird als Ausdrucksmittel genutzt. Das imaginäre Darstellen von Gefühlen, wie z.B. Kraft, Leichtigkeit, Freude, Trauer, Wut, Angst…, stärkt ihre personalen Kompetenzen. In den sechs Stunden werden den Schüler*innen verschiedene Tanzrichtungen (Folklore, Elementarer Tanz, Improvisation, Jazz, HipHop) eröffnet. Ihnen wird ermöglicht, vielfältige Bewegungsfunktionen auf besondere Weise kennenzulernen. Sie haben die Gelegenheit ihr Lerntempo individuell zu gestalten. Die tänzerische Bewegung wird als Ausdrucks- und Kommunikationsmittel genutzt. Hierbei spielt die Improvisation eine bedeutende Rolle. Bis zum 4. Schuljahr wird die Improvisation von den meisten Kindern als ein Spiel verstanden. Spiel ist ein Tätigkeitsbereich des Kindes, in welchem es sich ausdrückt und Erfahrungen von sich und der Umwelt sammelt. Insofern ist das Spiel der tänzerischen Improvisation verwandt. Bei älteren Kindern (ab ca. 6. Schuljahr) beginnt zunehmend eine bewusstere Wahrnehmungsverarbeitung und stärkere Selbstkontrolle. Somit wird im Projekt der Improvisationsunterricht fakultativ sein, denn kreative Prozesse kann man fördern, aber nicht fordern. Die Improvisation wird zur Erfassung einer bestimmten Themenstellung, zur Erfahrung des Partner- oder Gruppengefühls, zur Mobilisierung des kreativen Potenzials und zur Erarbeitung einer Choreografie genutzt. Die Wirkung von "Tanz als Körpersprache" ist eine Erhöhung der Konzentration, der Sensibilität, der Entscheidungsfreudigkeit, der Aufmerksamkeit, der Kreativität und des Reaktionsvermögens.
"DO IT – Der Künstler in mir"
Es handelt sich um eine interdisziplinäre Projektwoche, in der die Schüler*innen die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen Disziplinen zu wählen und am Ende zu einem gemeinsamen Thema eine Abschlussaufführung zu zeigen. Sie können zwischen Tanz, Bühnenbild und Requisiten sowie Film wählen. Sie lernen, dass die verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen zusammenhängen und sich gegenseitig bereichern. Somit bekommen die Schüler*innen einen breit
gefächerten Einblick in die Welt der Kunst und Kultur. Ihr künstlerisches Verständnis wird geschult und die Kreativität angeregt. Die Schüler*innen übernehmen Mitverantwortung für das Projekt, wobei sie von professionellen Künstler*innen und Pädagog*innen angeleitet werden. Während der Projektzeit sind die Schüler*innen möglichst vom regulären Unterricht befreit. Im Mittelpunkt des Projekts steht das soziale Miteinander. Durch das Hinarbeiten auf eine gemeinsame Abschlusspräsentation sind Werte wie Toleranz, Akzeptanz, Achtsamkeit und Hilfsbereitschaft gefordert. Die Schüler*innen lernen, dass sie ihr Ziel, eine erfolgreiche Präsentation, nur gemeinsam erreichen können. Während der gesamten Projektzeit werden die Lehrpersonen aktiv mit einbezogen. Auch sie können sich je nach Interessengebiet den verschiedenen Künstler*innen anschließen und unterstützend mitarbeiten. Somit wird den Lehrpersonen ein Einblick in die künstlerische Arbeit gegeben. Ihnen wird zum einen eine Form der Weiterbildung angeboten und zum anderen ermöglicht, ihre Schüler aus einer weiteren Perspektive zu betrachten und sie vielleicht auch neu zu entdecken.
Kompetenzerwerb
"Tanz als Körpersprache"
- Personale Kompetenzen:
Ausbildung von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl,
Entwicklung von Einfühlungsvermögen, Erkennen eigener
Stärken und Schwächen
- Soziale Kompetenzen:
Zusammenarbeit mit anderen, Stärkung des
Gruppengefühls/Klassenverbands, Übernehmen von
Verantwortung für sich und für andere, Rücksichtnahme,
Aufmerksamkeit, Entwickeln der Konfliktfähigkeit
- Physische und emotionale Kompetenzen:
Kreativ darstellen und gestalten, Ausbilden der motorischen
Grundfähigkeiten: Laufen, Gehen, Springen, Rollen, Hüpfen…,
Selbst- und Fremdwahrnehmung, Stärkung der sensomotorischen
Fähigkeiten / des Raumgefühls (oben, unten, eng, breit) / der drei
Körperzonen (persönliche Ebene, mittlere Ebene "Freunde", weite
Ebene "Abstand")
- Musikalische Kompetenzen:
Umgang mit verschiedenen Grundrhythmen 2/4, 3/4, 4/4 Takt,
Interpretation von Musik / staccato - getrennt, legato - gebunden,
tenuto - gehalten, portato - getragen, Kennenlernen verschiedener
Musikrichtungen / Klassik, Pop, HipHop, Jazz
"DO IT – Der Künstler in mir"
Zusätzlich zu den Kompetenzen, die bereits im Projekt „Tanz als Körpersprache“ erworben werden, lernen die Schüler*innen im Projekt „Do it – Der Künstler in mir“ noch Medienkompetenz und Kompetenzen aus der bildenden Kunst.
Hierzu zählt ein bewusster und aufmerksamer Umgang mit Medien und die dazugehörigen technischen Kompetenzen von Aufnahmen machen, Filme schneiden und die sprachlichen Kompetenzen zur Erstellung und Durchführung von Interviews.
In der Bildenden Kunst lernen sie großflächiges Arbeiten, den Umgang mit verschiedenen Materialien, Farbkonzepte und Farbenlehre, motorische Fertigkeiten vom einfachen Schneiden mit Schere und Malen mit Pinseln bis hin zu komplexeren Arbeitsvorgängen mit Draht, Pappmaschee etc. kennen. Sie lernen den Bühnenraum zu erfassen und in seiner gesamten Dimension zu gestalten. Hierdurch wird das Vermögen von Raumerfassung gestärkt. Weiterhin werden Komponenten der Geometrie in der Praxis erfahrbar.
Dozentin Tanz
Dozent Tanz
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Anna Edelhoff &
Fernando Flores Juárez
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Bewegung und Tanz VoG
Asteneterstraße 75
4711 Walhorn – Belgien
Unterrichtsort
Gemeindeschule Walhorn
Dorfstraße 22
4711 Walhorn – Belgien